Veranstaltungen im Wintersemester 2017/18
B.Sc. Modul 3: F-Projekt 01: "Wer will noch mal, wer hat noch nicht?" Räumliche Gemeinschaftsgüter in der Städteregion Ruhr
10.09.2017 – »Wer will noch mal, wer hat noch nicht?« Räumliche Gemeinschaftsgüter in der Städteregion Ruhr
Betreuung: Prof. Dr. Benjamin Davy (BBV), Dipl.-Ing. Michael Kolocek (BBV), Dipl.-Geogr. Marian Günzel (ROP)
Politische Diskussionen über Armut und Reichtum behandeln zumeist das Privateinkommen und Privatvermögen, etwa die Einnahmen aus Wohnraumvermietung oder das Eigentum an einem Einfamilienhaus. Tatsächlich hängt individueller Wohlstand nicht nur von Privatgütern, sondern auch von den Möglichkeiten zur Nutzung räumlicher Gemeinschaftsgüter ab. Dazu gehören das Fahren auf der Autobahn, die Nutzung von Rad‑ und Wanderwegen und der Spaziergang im öffentlichen Park oder entlang eines idyllischen Flüßchens ebenso wie der Aufenthalt auf öffentlichen Plätzen, das Abenteuerspielen im Landschaftspark oder das Grillen im Gemeinschaftsgarten.
B.Sc. Modul 3: F-Projekt 04:Transforming a Polycentric Metropolitan area - Strategic Planning in Turin, Italy
10.09.2017 – Transforming a Polycentric Metropolitan area - Strategic Planning in Turin, Italy
Betreuung: Prof. Dr. Thorsten Wiechmann (ROP), Dr. Letizia Imbres (ROP)
Even though its economy ranks third in the Eurozone (after Germany and France), Italy has been hit harder than other European countries by the recent economic and financial crisis. In addition, by being located along the Central Mediterranean route, Italy has been particularly affected by the current refugee crisis, which put further pressure on the already difficult socio-economic situation. The country’s most important industrial center is Turin, which is Italy’s fourth largest population center. The city is also the home of the Fiat car company. Its population peak was reached in 1975, when Turin accounted for 1.2 million inhabitants. As many other car producing centers worldwide, Turin’s industrial base underwent deep restructuring in the 1980s and 1990s. During this period, the city experienced significant population shrinkage. Today, the city has some 890,000 inhabitants while the newly established “Città Metropolitana” accounts for 2.3 million. Facing with structural change, the city has embraced strategic planning in the mid-1990s (three strategic plans have been drafted and adopted since then) in order to define future socio, economic, and territorial goals, as well as the strategies for achieving them. The selection of Turin as host city for the 2006 Winter Olympics accelerated the ongoing process of economic diversification and improved the local infrastructure systems. However, these interventions left behind huge debts that, in recent years, have led the City of Turin on the brink of bankruptcy.
B.Sc. Modul 3: F-Projekt 08: Akzeptanz von restriktiven Maßnahmen für den Pkw-Verkehr
10.09.2017 – Akzeptanz von restriktiven Maßnahmen für den Pkw-Verkehr
Betreuung: Dipl.-Ing. Alexander Reichert (VPL), Dipl.-Ing. Janna Albrecht (VPL), Dr. Dipl.-Ing. Christian Lamker (ROP)
Die letzten Jahrzehnte sind gekennzeichnet von einer starken Zunahme des Personenverkehrs. Die zurückgelegten Distanzen von 9 km pro Person und Tag (1950) haben sich mehr als vervierfacht auf rund 41 km pro Person und Tag (2014). Den größten Anteil hat dabei der motorisierte Individualverkehr, dessen Beitrag an der Verkehrsleistung in den letzten 15 Jahren konstant bei 28-29km pro Person und Tag lag (Weiß et al. 2016).
Verkehrsplanerische Maßnahmen verfolgen oft Strategien der Verkehrsvermeidung und Verlagerung der Wege auf den Umweltverbund. Pull-Maßnahmen, die den ÖPNV und den Rad-, und Fußverkehr begünstigen, stoßen dabei häufig auf Akzeptanz. Push-Maßnahmen, die auf den motorisierten Individualverkehr restriktiv wirken, wie eine Erhöhung der Parkgebühren in den Innenstädten, Reduzierung von Stellplätzen oder die Reduzierung von Fahrspuren für den MIV, sind zwar ebenfalls in der Diskussion (aktuelle Diskussionen in Do.: Dieselverbot, Fahrradstraßen und Tempo30 auf sieben Hauptstraßen in Dortmund), stoßen aber häufig sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung auf Widerstand. Dabei zeigen verschiedene Studien, dass vor allem die Kombination von Push- und Pull-Maßnahmen wirksam ist, um Verkehr zu vermeiden bzw. zu reduzieren (z.B. Lautso et al. 2004; Nocera und Cavallaro 2011).
B.Sc. Modul 12 - Räumliche Gesamtplanung: Raumordnung
10.09.2017 – Räumliche Gesamtplanung - Raumordnung
Betreuung: Prof. Dr. Thorsten Wiechmann (ROP)
Die Vorlesung vermittelt grundlegende Kenntnisse über die Aufgaben und Zielsetzungen, die wichtigsten formellen und informellen Instrumente und Verfahren sowie über die Rechtsgrundlagen und die Organisation der räumlichen Gesamtplanung auf überörtlicher Ebene von der Region bis zur Bundesebene.
B.Sc. Modul 15: Allgemeine Planungstheorie - Theorie der Raumplanung
10.09.2017 – Allgemeine Planungstheorie - Theorie der Raumplanung
Betreuung: Prof. Dr. Thorsten Wiechmann (ROP), Dr. Dipl.-Ing. Christian Lamker (ROP)
In der Veranstaltung, die eine Kombination aus Vorlesung und Seminar ist, sollen die wichtigsten raumplanungstheoretischen Ansätze seit Etablierung der Disziplin vermittelt, ein Überblick über unterschiedlichen Denkschulen gegeben und das Verhältnis zwischen Planungstheorie und Planungspraxis diskutiert werden. Die Veranstaltung dient dazu, ein Verständnis für die Entwicklung und aktuelle Positionierung der Raumplanung zu gewinnen sowie das eigene Handeln als Planer(in) zu reflektieren.
Planungstheorie beschäftigt sich mit den Fragen nach den Inhalten der Planung (was), nach ihrer Legitimation (warum) und nach den Planungsprozessen (wie). Während die Inhalte der Planung Gegenstand unterschiedlichster Lehrveranstaltungen im Rahmen des Studiums der Raumplanung sind, stehen im Mittelpunkt dieser Veranstaltung die Planungsprozesse, also die Frage danach, wie Planung funktioniert. Die Perspektive ist dabei primär theoretischer Natur und weniger instrumentell bzw. methodisch ausgerichtet. Im Zusammenhang damit wird auch die Frage nach dem Warum der Planung, also ihrer Legitimation, thematisiert. Diese Fragen werden vor dem Hintergrund unterschiedlicher planungstheoretischer Ansätze behandelt. Insgesamt wird somit die heutige Relevanz der planungstheoretischen Diskussion anhand des Blicks auf die Grundlagen und Ursachen dargestellt.
B.Sc. Modul 18: Theorie der Raumentwicklung - Demographischer Wandel und Siedlungsstruktur
10.09.2017 – Theorie der Raumentwicklung - Demographischer Wandel und Siedlungsstruktur
Betreuung: Prof. Dr. Thorsten Wiechmann (ROP)
Seit wenigen Jahren beherrscht der Demographische Wandel nicht nur sozial- und arbeitsmarktpolitische Debatten, sondern auch die raumordnungspolitische Diskussion. Es kann kein Zweifel bestehen, dass der Demographische Wandel weitreichende Auswirkungen auf die Siedlungsstruktur hat. Die bekannte Triologie - wir werden weniger, älter, bunter - führt zu weitgehenden Veränderungen der Raumstrukturen und erfordert auch von der Raumplanung eine grundlegende Umorientierung. Allerdings sind die national wie international beobachtbaren Trends äußerst vielschichtig und oftmals gegensätzlich.
Die Veranstaltung behandelt die Ursachen- und Wirkungszusammenhänge des demographischen Wandels und setzt sie in Bezug zu historischen und aktuellen Prozessen der Siedlungsentwicklung. An empirischen Beispielen (sowohl aus Deutschland als auch aus anderen Staaten) sollen die räumlichen Verteilungs- und Entwicklungsmuster von Bevölkerung und Siedlungen erläutert und planerische Reaktionen beispielhaft aufgezeigt werden.
Nähere Erläuterungen zur Struktur und zum Verlauf folgen zu Beginn der Veranstaltung.
Die Inhalte der Veranstaltung sind Bestandteil der Modulprüfung.
B.Sc. Modul 23: Aktuelle Fragen der Raumplanung - Festlegungen in Raumordnungsplänen – Wer? Wie? Was? Warum?
10.09.2017 – Aktuelle Fragen der Raumplanung - Festlegungen in Raumordnungsplänen – Wer? Wie? Was? Warum?
Betreuung: Dr. Dipl.-Ing. Thomas Terfrüchte (ROP)
Gemäß den Regelungen in § 8 Abs. 1 im – noch gültigen – Raumordnungsgesetz sind in den Flächenländern landesweite Raumordnungspläne und für die Teilräume Regionalpläne aufzustellen, wobei in Abs. 5 – als Soll-Kriterium – definiert wird, welche Festlegungen zur Raumstruktur in den jeweiligen Plänen und Programmen enthalten sein sollen. Soweit die bundesweiten Regelungen.
Spannend wird Raumordnung daher insbesondere auf Ebene der Länder und der Regionen. Denn dort werden die o. g. Festlegungen vorgenommen, dort werden die Inhalte und die Bindungswirkung (Ziel oder Grundsatz der Raumordnung) ausgehandelt, dort wird über Details der Formulierung und räumlichen Zuschnitte (z. B. von Gebietskategorien) gefeilscht und dort wird das raumordnerische Gegenstromprinzip im Spannungsfeld zwischen Raumordnung und kommunaler Planungshoheit erst richtig sichtbar.
Nicht selten sind solche raumordnerischen Festlegungen unstrittig. Im Gegenteil: Klagen gegen einzelne Ziele der Raumordnung sind in vielen Ländern und Regionen an der Tagesordnung. Schon im Rahmen der Planaufstellung werden Konfliktlinien sichtbar zwischen Umweltverbänden, Wirtschaftsverbänden, Kammern, Kommunen und nicht zuletzt auch privaten Akteuren.
M.Sc. Modul 1: Allgemeine Raumforschung und Raumplanung | Vorlesung
10.09.2017 – Ruhr-Lecture 2017/18: Key Issues in Metropolitan Research
Betreuung: Prof. Dr. Thorsten Wiechmann (ROP)
The series showcases the broad range of disciplines involved in metropolitan research in the University Alliance Ruhr (UAR): Experts from all three universities as well as external guests give insights into their current work. While the main focus lies on the Ruhr Region, experiences from other metropolitan regions are included in a comparative approach.
Since 2013, the RUHR LECTURE has been organized by the Institute of Geography at Ruhr-University Bochum and the Faculty of Spatial Planning at TU Dortmund.
They are now joined by the Joint Center "Urban Systems" at the University of Duisburg-Essen.
As of the winter term 2017/18, the RUHR LECTURE is organized by the newly established competence field "Metropolitan Research" of the UAR.
The series is part of the activities of the SURF-Network Ruhr (Urban and Regional Research Network Ruhr: www.surf-ruhr.de).
M.Sc. Modul 1: Allgemeine Raumforschung und Raumplanung | Seminar/Übung
10.09.2017 – Raumplanung und der Reiz der Zahlen – Raumbezogene Statistik für Fortgeschrittene
Betreuung: Dr. Thomas Terfrüchte (ROP).
Raumplanung ist in die Zukunft gerichtet. Sie formuliert Leitbilder, Ziele und Grundsätze. Häufig spielen dabei Zahlen eine große Rolle, sei es bei Zielen zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme („30-ha-Ziel“), zum Ausbau erneuerbarer Energien oder bei Entwicklungszielen. Im Rahmen eines Monitorings gilt es dann, die Zielerreichung zu überprüfen. Aus raumwissenschaftlicher Perspektive spielen Zahlen vor allem zur Beschreibung des Status-Quo und der Dynamik der Raumentwicklung eine Rolle, womit gleichsam wichtige Grundlagen für politisch-planerische Entscheidungs- und Abwägungsprozesse gelegt sind. Mit großem medialen Interesse werden häufig etwa Städte-Rankings aller Art verfolgt („ärmste“, „fahrradfreundlichste“ oder „lebenswerteste“ Städte).
M.Sc. Modul 2: Master-Projekt M02: Inklusive Planungsmethoden und die Gestaltungskraft des Konflikts
10.09.2017 – Inklusive Planungsmethoden und die Gestaltungskraft des Konflikts
Betreuung: Dipl. Geogr. Marian Günzel (ROP) und Dr. Dipl.-Ing. Christian Lamker (ROP)
Für wen planen wir eigentlich? Die spontane Antwort der meisten von uns ist auf den ersten Blick einfach: für alle Menschen! –Dafür brauchen und haben wir unsere Planungsmethoden und Beteiligungsverfahren. Damit sollen alle Anforderungen und alle Wünsche einer immer vielfältigeren und sich wandelnden Bevölkerung an zukünftige Raumnutzungen integriert werden. Der Anspruch nährt Zweifel daran, dass bisherige Herangehensweisen die hohen Ziele noch erreichen können, ohne alle Beteiligten – Bürger*innen wie professionelle Planer*innen – zu überfordern. Wie könnten inklusive Prozesse anders gestaltet werden, die gleichzeitig flexibel, kreativ und ergebnisoffen bleiben und andererseits Konflikte als positive Bedingung verstehen?
Ausgangspunkt für die Projektarbeit ist eine kritische Aufarbeitung der Ziele von ‚inklusiver Planung‘ vor dem Hintergrund theoretischer und praktischer Anforderungen. Im Abgleich zwischen Zielen und Mitteln zeigen sich Grenzen und Defizite, aber auch Herausforderungen und Potenziale. Die Projektarbeit soll sich entlang der erarbeiteten Ziele inklusiver Planung auf die Suche nach alternativen Elementen einer Prozessgestaltung machen, die aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen aufnimmt und auf die Diversität der Bevölkerung aktiv eingeht. Was ist überhaupt eine lebenswerte Stadt für alle Bürger*innen? Wie kann ein Prozess aussehen, der animiert und motiviert statt nervt und überfordert? Welche Planungsmethoden abseits runder Tische und etablierter kommunikativer Methoden sollten genutzt werden, damit sich ein Prozess tatsächlich ‚inklusiv‘ nennen darf?