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Fakultät Raumplanung

B.Sc. Modul 2: A-Projekt 06 Und alle so: Res Publica! Raum, Planung und die Öffentlichkeit

Betreuung: Dipl. Geogr. Marian Günzel (ROP)

„Raumplanung ist die demokratische Entwicklung alter und neuer Städte, Dörfer und Regionen, Länder, Ortschaften und Landstriche zu Lebensräumen für eine menschliche Gesellschaft.“ Diese Aussage empfängt die Besucher und Angehörigen der Fakultät Raumplanung bereits vor dem Betreten des zentralen Fakultätsgebäudes. Darin wird bereits deutlich, dass neben der Planung selbst die Begriffe des Raumes und der Gesellschaft zentral für die Ausbildung und Tätigkeit von PlanerInnen sind.

Zeit und Ort

Tag von bis Rhythmus Ort Beginn
Mo 12:00 16:00 wöchentlich GB I / 424 17.10.2016
Do 14:00 18:00 wöchentlich GB I / 424 20.10.2016

Auf der Grundlage einer vielfach festgestellten Individualisierung und Fragmentierung der Gesellschaft und der daraus resultierenden unterschiedlichen Nutzungsansprüche an den Raum rückt die Öffentlichkeit tatsächlich zunehmend in den Mittelpunkt der Diskussion in und um die Planung. Und zwar einerseits mit der Frage danach, ob und wie diese bei der eingangs zitierten demokratischen Entwicklung von Räumen zu beteiligen ist – ist Planung also tatsächlich eine ‚Res Publica‘, eine öffentliche Sache? Andererseits ist danach zu fragen, welche Möglichkeiten und Grenzen der Öffentlichkeit durch eine Veränderung der Gebrauchs- und Eigentumsrechte gesetzt werden. Öffentliche Räume (städtische Parks und Plätze) und private Anlagen (Freizeitparks, Einkaufszentren, Bahnhöfe) sind zunehmend schwer voneinander zu unterscheiden, wenn beispielsweise Seen und Wälder von der öffentlichen Hand an private Investoren veräußert werden und viele Freizeitaktivitäten in privatwirtschaftlichen Anlagen mit deren jeweiligen Hausordnungen und –rechten ausgeübt werden. Und auch die räumlichen Besitzansprüche im täglichen Miteinander verändern sich, etwa bei der Nutzung von Verkehrsangeboten („Öffeln“, Car Sharing, UBER und BlaBlaCar, Metropolrad) oder innerhalb neuer Wohnformen jenseits traditioneller Familien und in immer weniger linearen und planbaren Lebensläufen. In diesem Zusammenhang sind dann auch Rufe nach beispielsweise einem ‚Recht auf Stadt‘ und ähnliche Forderungen hinsichtlich der Raumentwicklung zu hören, welche zwischen den ökonomischen, sozialen und ökologischen Interessen und Anforderungen immer wieder neu formuliert werden. In dieser Situation ergeben sich für PlanerInnen, die zu erstellenden Pläne und Projekte sowie Planungsprozesse ganz neue Herausforderungen aber auch Chancen für die demokratische Entwicklung von Städten und Regionen.

Ziel des Studienprojektes ist es, die vielfältigen Bedeutungen von Raum, Planung und Öffentlichkeit zu erkunden und die daraus erwachsenden Herausforderungen und Chancen für die Raumentwicklung konzeptionell miteinander in Beziehung zu setzen. Damit wird die Projektgruppe befähigt, anhand praktischer Beispiele das Verhältnis von Planung zu ihrem Gegenstand dem Raum sowie zur Öffentlichkeit zu analysieren und Fragen danach zu stellen, was unter öffentlichem Raum verstanden werden kann, wie Planung diesem begegnet und welche Rolle die Öffentlichkeit bei der planerischen Entwicklung eben solcher Räume spielt.

Darüber hinaus wird die Projektgruppe neben der Erstellung eines wissenschaftlichen Forschungsdesigns unterschiedliche Methoden der empirischen Sozialforschung erlernen und praktisch anwenden. Weiterhin werden die TeilnehmerInnen die praktische Organisation und Moderation von gruppenspezifischen Kommunikationsprozessen übernehmen und im Rahmen einer themengeleiteten Exkursion erste Einblicke in die empirische Feldarbeit erhalten.
 

Leistungsnachweis
Prüfung: Modulprüfung (unbenotet), 3 Studienleistungen (unbenotet)

Prüfungsform: Abschlussbericht inkl. Disputation

Studienleistungen: (A) Exposé; (B) Zwischenbericht; (C) Zwischenpräsentation, Plakat und Abstract im Rahmen des Projektmarktes