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Fakultät Raumplanung

01 - Wohncontainer - Ein generationsgerechter Ausweg aus der Wohnkrise!

Betreuung: Dr. Christian Lamker (ROP), Prof.Dr. Benjamin Davy

Raumplanung liebt den Anfang und das Zentrum, nicht aber die Grenze, den Rand und das Ende. Daher nannte vor über zwanzig Jahren die Stadt Oberhausen den Sitz des CentrO die »Neue Mitte« und nicht das »Alte Ende«. F01 ist ein themenoffenes Vorhaben, das anhand zahlreicher Beispiele für »Raumplanung am Ende« planerische Strategien für den Umgang mit dem »Ende« charakterisiert.

Zu diesen Beispielen gehören etwa:

  • Raumplanung am Ende der Stadt: Wie behandeln Bauleitpläne die Bodennutzungen entlang der Stadtgrenze? Was bedeutet es für die Planung, daß Peripherie überall ist (Prigge 1998)?
  • Raumplanung am Ende des Landes: Wie beeinflussen räumliche Planungen das Leben an nationalen Grenzen – auch auf der anderen Seite (Anzaldúa 1999; Curzon 1907)?
  • Raumplanung am Ende der Welt: Unterscheidet sich Raumplanung in Kap Finisterre (Galicia, Spanien) oder Land's End (Cornwall, England) vom Mainstream räumlicher Planung?
  • Raumplanung am Ende des Wachstums: Welchen Beitrag leistet Raumplanung , um wirtschaftliches Wachstum anzuregen … oder beim Wachstumsverzicht zu helfen?
  • Raumplanung am Ende des Lebens: Wie wurden und werden Friedhöfe und Orte der Sepulkralkultur geplant?
  • Raumplanung am Ende des Tages: Welche wirkungsvollen Ideen und Maßnahmen der Raumplanung haben langfristig Bestand?
  • Raumplanung am Ende der Geduld: Ist es nicht genug mit Abwägung und Verhältnismäßigkeit? Wann unternehmen wir endlich etwas gegen das Bienensterben? Den Autowahn? Den Verlust von Freiland?
  • Raumplanung am Ende der Massentierhaltung: Nach wie vor ernähren sich viele Menschen durch den Massenmord an Schweinen, Rindern oder Geflügel. – Müßte eine nachhaltige Raumplanung nicht diesen Massenmord und die damit verbundene Bodenverschwendung beenden?

In der Eingangsphase von F01 sammeln die Teilnehmenden zu diesen und ähnlichen Beispielen Material zur Veranschaulichung typischer Planungsstrategien beim Umgang mit dem »Ende«. Sodann wählen die Teilnehmenden eine Themenkonkretisierung für die weitere Projektarbeit aus. Das könnte eine stadtregionale Grenzsituation sein (z.B. der Stadtteil Siebenplaneten an der Stadtgrenze zwischen Dortmund, Bochum und Witten), aber auch eine Landesgrenzen überschreitende Situation (z.B. Görlitz/Zgorzelec). Denkbar ist auch ein »philosophisches« Thema (z.B. Kurz‑ oder Langlebigkeit raumplanerischer Ideen). Oder ein ganz konkretes Thema: »underground spaces« im Ruhrgebiet: Wie beeinflussen Tunnel, Bunker, Schächte, Kabel, Röhren, Brunnen und dergleichen die Bauleitplanung (Admiraal & Cornaro 2018)?

Als wir uns die Erde noch als Scheibe vorstellten, war das Ende – der Rand der Scheibe – bedrohlich. Seit wir uns die Erde als Geoid – unregelmäßige Kugelgestalt – vorstellen, hat niemand mehr Angst, einfach über den Rand zu kippen. Ist das der Grund für die Nichtbeachtung des Endes in den Planungswissenschaften?

Die Themenwahl ermöglicht ebenfalls internationale Fallbeispiele. Das Projekt ist offen für Exkursionen und setzt dem Engagement der Gruppe keine Grenze. Finanzielle Unterstützung steht voraussichtlich nicht zur Verfügung.

Zeit und Ort

Tag

von

bis

Rhythmus

Ort

Beginn

Ende

Di

14:00

18:00

wöchentlich

Geschoßbau III - 216

02.04.2019

02.07.2019

Di

14:00

18:00

Einzel

Geschoßbau I - 301

am 02.07.2019

 

Fr

14:00

18:00

wöchentlich

Geschoßbau III - 216

05.04.2019

05.07.2019

 

In der Veranstaltung, die als Seminar angelegt ist, sollen die theoretischen Grundlagen des Ansatzes des "Storytellings" in der Planung vermittelt, ein Überblick über die unterschiedlichen Herausforderungen und Möglichkeiten gegeben und das Verhältnis zwischen dem Storytelling und der strategischen Stadt- und Regionalentwicklung diskutiert werden.

Zu den Themen der Veranstaltung werden Impulsreferate vergeben.Nähere Erläuterungen zur Struktur und zum Verlauf folgen zu Beginn der Veranstaltung.

Literatur

Admiraal, Han & Antonia Cornaro (2018) Underground spaces unveiled. Planning and creating the cities of the future. London: ice.

Prigge, Walter (Hrsg.) (1998) Peripherie ist überall. Edition Bauhaus Band 1. Frankfurt a.M. – New York: Campus.

Anzaldúa, Gloria (1999) Borderlands – La frontera. The New Mestiza. 2. Auflage. San Francisco: Aunt Lute Books.

Curzon , Lord of Kedleston (George Nathaniel) (1907) Frontiers. The Romanes Lecture 1907. London u.a.: Oxford at the Clarendon Press.

Voraussetzungen

B.Sc. RP (2012): Erfolgreicher Abschluss von Modul 2 zur Teilnahme am F-Projekt. (Stichtag: Anmeldung auf der F-Projekt-Börse)

Leistungsnachweis

Prüfung: Modulprüfung (benotet), 2 Studienleistungen (unbenotet)

Prüfungsform: Abschlussbericht inkl. Disputation

Studienleistungen: (A) Exposé; (B) Zwischenpräsentation, Plakat und Abstract im Rahmen des Projektmarktes