B.Sc. Modul 3: F-Projekt 08: Akzeptanz von restriktiven Maßnahmen für den Pkw-Verkehr
Betreuung: Dipl.-Ing. Alexander Reichert (VPL), Dipl.-Ing. Janna Albrecht (VPL), Dr. Dipl.-Ing. Christian Lamker (ROP)
Die letzten Jahrzehnte sind gekennzeichnet von einer starken Zunahme des Personenverkehrs. Die zurückgelegten Distanzen von 9 km pro Person und Tag (1950) haben sich mehr als vervierfacht auf rund 41 km pro Person und Tag (2014). Den größten Anteil hat dabei der motorisierte Individualverkehr, dessen Beitrag an der Verkehrsleistung in den letzten 15 Jahren konstant bei 28-29km pro Person und Tag lag (Weiß et al. 2016).
Verkehrsplanerische Maßnahmen verfolgen oft Strategien der Verkehrsvermeidung und Verlagerung der Wege auf den Umweltverbund. Pull-Maßnahmen, die den ÖPNV und den Rad-, und Fußverkehr begünstigen, stoßen dabei häufig auf Akzeptanz. Push-Maßnahmen, die auf den motorisierten Individualverkehr restriktiv wirken, wie eine Erhöhung der Parkgebühren in den Innenstädten, Reduzierung von Stellplätzen oder die Reduzierung von Fahrspuren für den MIV, sind zwar ebenfalls in der Diskussion (aktuelle Diskussionen in Do.: Dieselverbot, Fahrradstraßen und Tempo30 auf sieben Hauptstraßen in Dortmund), stoßen aber häufig sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung auf Widerstand. Dabei zeigen verschiedene Studien, dass vor allem die Kombination von Push- und Pull-Maßnahmen wirksam ist, um Verkehr zu vermeiden bzw. zu reduzieren (z.B. Lautso et al. 2004; Nocera und Cavallaro 2011).
Zeit und Ort
Tag | von | bis | Rhythmus | Ort | Beginn | Ende |
Di | 14:00 | 18:00 | wöchentlich | GB III / R.408 | 10.10.2017 | 30.01.2018 |
Fr | 14:00 | 18:00 | wöchentlich | GB III / R.408 | 13.10.2017 | 02.02.2018 |
Das Projekt beschäftigt sich mit restriktiven Maßnahmen für den Autoverkehr im Spannungsfeld zwischen Forschung, Planung, Politik, Bevölkerung und Interessenverbänden. Mögliche Fragestellungen, die in dem Zusammenhang untersucht werden könnten, sind:
- Was sind restriktive Maßnahmen für den PKW-Verkehr?
- Welche dieser Maßnahmen werden aktuell diskutiert, umgesetzt oder verworfen?
- Wie bringen sich die einzelnen Akteure im Planungsprozess ein?
- Welche Herausforderungen gibt/gab es im Planungsprozess und bei der Umsetzung der Maßnahme?
- Welche Erfahrungen wurden nach der Implementierung der Maßnahme gemacht? Ist beispielsweise die Akzeptanz der Maßnahme gestiegen oder gibt es weiterhin Kritik an der Maßnahme?
- Gibt es Städte, in denen solche Maßnahmen einfacher umgesetzt werden können, und wenn ja: Was sind die Gründe dafür?
Der Fokus der Projektarbeit liegt also zunächst auf der Recherche von geeigneten Beispielen. Nach einer Systematisierung der Maßnahmen gilt es mithilfe von verschiedenen Methoden (ExpertInneninterviews, Befragung der verschiedenen Akteure im Planungsprozess, etc.) die ausgewählten Beispiele näher hinsichtlich der Forschungsfrage zu untersuchen.
Literatur
- Lautso, Kari; Spiekermann, Klaus; Wegener, Michael; Sheppard, Ian.; Steadman, Philip; Martino, Angelo et al. (2004): PROPOLIS (Planning and Research of Policies for Land Use and Transport for Increasing Urban Sustainability. Final Report.
- Nocera, Silvio; Cavallaro, Federico (2011): Policy Effectiveness for containing CO2 Emissions in Transportation. In: Procedia - Social and Behavioral Sciences 20, S. 703–713. DOI: 10.1016/j.sbspro.2011.08.078.
- Weiß, Christine; Chlond, Bastian; Hilgert, Tim; Vortisch, Peter (2016): Deutsches Mobilitätspanel (MOP) - Wissenschaftliche Begleitung und Auswertungen - Bericht 2014/15. Alltagsmobilität und Fahrleistung. Institut für Verkehrswesen, Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Karlsruhe.
Voraussetzung
B.Sc. RP (2012): Erfolgreicher Abschluss von Modul 2 zur Teilnahme am F-Projekt. (Stichtag: Anmeldung auf der F-Projekt-Börse)
Leistungsnachweis
Prüfung: Modulprüfung (benotet), 2 Studienleistungen (unbenotet)
Prüfungsform: Abschlussbericht inkl. Disputation
Studienleistungen: (A) Exposé; (B) Zwischenpräsentation, Plakat und Abstract im Rahmen des Projektmarktes