B.Sc. Modul 2: A-Projekt 01
Das Selbst(i) und die Stadt
Betreuung: Prof. Dr. Benjamin Davy (BBV), Dipl.-Geogr. Marian Günzel (ROP)
Ein »Selfie« ist ein Bild, das jemand mittels Digitalkamera oder Smartphone von sich selbst macht. Der digitale Raum des Internets wimmelt von (neudeutsch gesprochen) Selbstis. Es gibt eine Selbsti-Olympiade (https://imgur.com/a/deovZ?gallery), Auswertungen regionaltypischer Selbsti-Stile (http://selfiecity.net/#intro) und Suchen nach der Stadt mit der höchsten Dichte an Selbstis (http://leapingpost.com/2014/03/18/top-ten-cities-world-selfies-penang-george-town/).
Das Selbsti ist zum Symbol für eine Gesellschaft egoistischer Selbstdarsteller geworden, das sind oftmals Menschen am Rande des guten Geschmacks (http://selfieswithhomelesspeople.tumblr.com/). Was können Raumplanerinnen von solchen Menschen lernen? In welche räumlichen Zusammenhänge ordnen sich Selbstis ein? Wählen sie als Hintergrund eher den Kölner Dom oder eine Kneipentoilette und kommunizieren dadurch ihre Wertschätzung für diese Räume? Wenngleich Selbstis durch die diesjährige Oscar-Nacht eine hohe Bekanntheit erfahren haben, sind sie nichts Neues und haben in der bildenden Kunst eine lange Tradition. In Selbstportraits zeigen sich Künstler seit vielen Jahrhunderten nicht immer von ihren besten, aber von sehr interessanten Seiten (http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbildnis).
Zeit und Ort
Tag | von | bis | Rhythmus | Ort | Beginn |
Mo | 12:00 | 16:00 | wöchentlich | GB III / 216 | 13.10.2014 |
Do | 14:00 | 18:00 | wöchentlich | GB III / 216 | 16.10.2014 |
Beschreibung
Als Ausgangspunkt der Projektarbeit wird A01 die Welt der Selbstis (»Selfies«) erforschen und durch eigene Beiträge bereichern. Wer an einer Teilnahme interessiert ist, sollte gerne im Internet nach Merkwürdigkeiten suchen, viel und leidenschaftlich photographieren, keine Angst vor dem Kölner Dom (oder anderen Orten) haben und ein wenig Erfahrung mit Picasa, Instagram und Photoshop mitbringen. Nach und nach wird A01 visuelle Wege suchen, um »das Selbst« räumlich zu erfassen. Während sich der Bestand an Baulichkeiten oder die städtischen Freiräume gut visualisieren lassen (z.B. in Bestands– oder in Planungskarten), entzieht sich »das Selbst« einer Visualisierung und damit einer Einordnung in typische planerische Entscheidungsprozesse. Oft werden für »das Selbst« stellvertretende Bildelemente ausgewählt, etwa ein Gebäudegrundriß, der die Heimstatt der Familie X repräsentiert. Dabei ist »das Selbst« weder klein noch flüchtig. Allerdings wird »das Selbst« in der Raumplanung häufig unterschätzt und mittels Durchschnittsbetrachtungen und typischer Merkmale ersetzt.
A01 wird Raumbeobachtungen und Raumanalysen im Sinne einer radikalen Subjektivität durchführen. Fremdbestimmende Zuschreibungen oder hegemoniale Interpretationen sind als »Platzanweiser« unerwünscht. Vielmehr soll »das Selbst« seinen Platz im städtischen Raum auf eigensinnige Weise suchen, finden, verlieren, wiedergewinnen. Welche Positionen stehen in einer Stadt für »das Selbst« zur Verfügung, welche Relationen zu anderen Individuen formen und gestalten die städtische Raumentwicklung?
Literatur
wird keine bekannt gegeben, da zumeist voller fremdbestimmender Zuschreibungen und hegemonialer Interpretationen
Leistungsnachweis
Prüfung: Modulprüfung (unbenotet), 3 Studienleistungen (unbenotet)
Prüfungsform: Abschlussbericht inkl. Disputation
Studienleistungen: (A) Exposé; (B) Zwischenbericht; (C) Zwischenpräsentation, Plakat und Abstract im Rahmen des Projektmarktes
Kontakt
Dr. Marian Günzel
Weitere Informationen:
Art der Veranstaltung: Projekt
Dauer: 8 SWS
Punkte: 10 LP