B.Sc. Modul 18: Standortstruktur und Regionalentwicklung
Betreuung: Dr. Thomas Terfrüchte (ROP)
Das deutsche Städtesystem ist geprägt durch seine „dezentrale Konzentration“, die zugleich handlungsleitend ist für die Raumordnungspolitik in Deutschland. Kein anderes europäisches Land weist ein so dichtes Netz an Groß- und Mittelstädten auf, während gleichzeitig 57 % der Bevölkerung in eher ländlich geprägten Räumen leben (Definition gemäß Thünen Institut für Ländliche Räume).
Mithilfe des Zentrale-Orte-Konzepts soll gewährleistet werden, dass auch aus diesen ländlich geprägten Räumen Einrichtungen der Daseinsvorsorge (services of general interest) zumutbar erreichbar sind. Gleichzeitig sollen die größten Städte als Kerne von Metropolregionen auch internationale Sichtbarkeit sicherstellen und so zu Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung werden (gemäß Leitbildern der Raumentwicklung).
Während das Konzept der Metropolregionen europaweit verbreitet ist (das europäische Netzwerk der Metropolregionen METREX zählt über 50 Mitgliedsregionen), ist das Zentrale-Orte-Konzept primär im deutschsprachigen Europa etabliert. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Zugang zu den services of general interest dort nicht über planerische Konzepte gesichert werden soll. Und zwischen Zentralen Orte und Metropolregionen wird in Deutschland wieder verstärkt über Regiopolen als „kleine Schwestern“ der Metropolregionen diskutiert, während im europäischen und internationalen Diskurs „second tier cities“ als neue Wachstumskerne jenseits der metropolitanen Kerne gesehen werden, die laut dem Europäischen Forschungsnetzwerk für Raumentwicklung und territorialen Zusammenhalt (ESPON) zugleich eine polyzentrische und resilientere Raumstruktur sicherstellen sollen.
Im Rahmen des Seminars werden die unterschiedlichen europäischen Städtesysteme einschließlich der jeweiligen planerischen Konzepte miteinander verglichen. Ausgehend von Inputs zum deutschen Städtesystem, zur deutschen Raumordnungspolitik und zu europaweiten Forschungsergebnissen und Entwicklungsstrategien werden die einzelnen europäischen Fallbeispiele (sprich einzelne Staaten) durch die Studierenden aufbereitet und im Seminar zur Diskussion gestellt; die Vergabe erfolgt im Rahmen der ersten Sitzung. Die gewählten Fallbeispiele bilden die Grundlage für die Erarbeitung der Seminararbeit im Anschluss an die Vorlesungszeit.
Zeit und Ort
Tag | von | bis | Rhythmus | Ort | Beginn | Ende |
Mi | 10:15 | 13:30 | wöchentlich | GB I - Raum 301 | 13.04.2023 | 22.06.2023 |
Voraussetzungen
B.Sc. RP (2012): Erfolgreicher Abschluss der Module 1, 2, 8, 9 und 12 zur Teilnahme an der Modulprüfung (Stichtag: Seminaranmeldung)
Leistungsnachweis
Prüfung: Teilleistung (benotet)
Es wird aktive Mitarbeit in folgender Form erwartet: regelmäßige Teilnahme, rege mündliche Mitarbeit,
Lesen von Texten, Übernahme eines Referats/Vortrags.
Die studentischen Referate werden in der ersten Sitzung vergeben.
Die benotete Prüfungsleistung besteht in einer Hausarbeit (65%) sowie in der mündlichen Mitarbeit (35%).
E-Learning: Diese Veranstaltung verfügt über einen Moodle-Arbeitsraum
Art der Veranstaltung
Seminar
Dauer: 2 SWS
Punkte: 2 LP