Projekt A05
Den Tendenzen der Wohnsuburbanisierung in den letzten Jahrzehnten folgend, verlagerte sich der Einzelhandel räumlich oft ebenfalls in die urbane Peripherie. Damit einhergehend kam es zu starken Konzentrationsprozessen in Form großer Einkaufszentren, häufig realisiert in nicht integrierten Lagen auf der sog. „grünen Wiese“. ...
Zeit und Ort
Tag | von | bis | Rhythmus | Ort | Beginn | Ende |
Mo | 14:30 | 18:00 | wöchentlich | GB 1/Seminarraum 3.402 | 07.04.2011 | 14.07.2011 |
Do | 14:00 | 18:00 | wöchentlich | GB 1/Seminarraum 3.402 |
Den Tendenzen der Wohnsuburbanisierung in den letzten Jahrzehnten folgend, verlagerte sich der Einzelhandel räumlich oft ebenfalls in die urbane Peripherie. Damit einhergehend kam es zu starken Konzentrationsprozessen in Form großer Einkaufszentren, häufig realisiert in nicht integrierten Lagen auf der sog. „grünen Wiese“. Besonders deutlich wurde diese Entwicklung nach der Wiedervereinigung in Ostdeutschland. Seit einigen Jahren gibt es allerdings bei der Planung von Einzelhandelsflächen laut dem Branchenverband German Council of Shopping Centers (GCSC) eine Rückbesinnung auf innerstädtische Lagen, gemäß dem Leitsatz „Das Shoppingcenter gehört in die Innenstadt.“ Doch profitieren davon meist nicht die traditionellen Ladengeschäfte, stattdessen entstehen vielfach ebenfalls Zentren mit mehreren 10.000m² Verkaufsfläche oder sog. Discount-Märkte in Form standardisierter Neubauten. Beispielhaft dafür ist die jüngere Entwicklung in Dresden, einer entgegen dem allgemeinen Trend in Ostdeutschland in den letzten Jahren gewachsenen Stadt. Dieses Wachstum ergab sich zu großen Teilen auf Kosten der Umlandgemeinden, die aus diesem Grund verstärkt mit Leerstandsproblemen und Verödung zu kämpfen haben. Im Stadtgebiet von Dresden entstanden dagegen knapp 100.000m² zusätzliche Ladenfläche, meist in Form der bereits genannten Einkaufszentren. Die durchschnittliche Verkaufsfläche pro Einwohner liegt damit trotz der Zunahme der Bevölkerung deutlich höher als in vergleichbaren deutschen Städten, in einzelnen Branchen existiert bereits ein beträchtliches Überangebot.
Daraus ergibt sich für die Planung eine Reihe von Problemstellungen. Zum einen sei die Knappheit an zur Verfügung stehender Fläche innerhalb der nach wie vor leicht wachsenden Stadt genannt, auf der anderen Seite existieren großflächige, teilweise seit Jahrzehnten ungenutzte Brachflächen. Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Verkaufsfläche entstehen zudem Konkurrenzen innerhalb des Stadtgebietes sowie über dessen Grenzen hinaus, vielfach gekennzeichnet durch Leerstände und Insolvenzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt bezieht sich auf Fragen der Nachhaltigkeit bei der Planung und Realisierung neuer Einzelhandelseinrichtungen.
Ziel des Projektes ist zunächst, die historische und aktuelle Entwicklung des Einzelhandels in Dresden nachzuzeichnen. In einem weiteren Schritt sollen die Strategien des städtischen Einzelhandels hinsichtlich der Einzelaspekte der Nachhaltigkeit (ökologisch, ökonomisch, sozial) eingeordnet und bewertet werden. Aus den Ergebnissen sollen darüber hinaus eigene planerische Ideen und Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung des Einzelhandels in Dresden abgeleitet werden.
Kontakt
Projektbetreuung:
Dipl.-Geogr. Marian Günzel (ROP)
Projektberatung:
Dipl.-Ing. Jan Polivka
Tutor:
Roman Wörner