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Fakultät Raumplanung

Forschung

Das Fachgebiet Raumordnung und Planungstheorie beschäftigt sich mit Interdependenzen zwischen räumlichen Entwicklungsprozessen und gesellschaftlichen Steuerungsprozessen auf der überörtlichen Ebene (regional, landesweit, national und transnational). Die Forschungsaktivitäten basieren auf der Annahme, dass die Raumplanung als angewandte Wissenschaft nicht nur auf Deskription, Explanation und Prognose räumlicher Phänomene (kognitives Erkenntnisziel), sondern auch auf die Unterstützung von raumbezogenen Planungs- und Entscheidungsprozessen (normatives Erkenntnisziel) abzielt. Ausgangspunkt ist die Frage, wie zweckmäßige Strategien und Instrumente auszugestalten sind, um die Maxime einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung umzusetzen. Im Fokus stehen dabei insbesondere integrierte Steuerungsansätze, die die lokalen und regionalen Akteure zu einem strategischen Handeln befähigen.

Die Arbeiten tragen zu einem besseren Verständnis bei, wie die Produktion der räumlichen Ordnung mit dem Entscheidungshandeln gesellschaftlicher Akteure verknüpft ist. Besonderer Wert wird in der Forschung auf eine raumwissenschaftlich-interdisziplinäre Perspektive und die Schnittstellen der Planungs­wissenschaft zu Ingenieur- und Umweltwissenschaften auf der einen sowie Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften auf der anderen Seite gelegt. Theoretisch-integrierende Ansätze werden vor allem in steuerungs- und handlungstheoretischen Paradigmen gesehen. Die Begriffe der ‚Steuerung’ und des ‚Handelns’ leisten eine Verknüpfung von physisch-materiellen Gegebenheiten, individuellen Wahrnehmungen und der sozialen Welt. Damit bieten sich Möglichkeiten, materielle Handlungsfolgen und konstruktivistische Deutungen der Welt im Kontext eines kohärenten Denkmodells zu verbinden.

Im Fokus der Forschung des Fachgebiets stehen anwendungsorientierte Arbeiten zu fünf thematischen Schwerpunkten:

  • Raumordnung: Instrumente und Verfahren der Landes- und Regionaplanung
  • Strategische Planung: Inhalte, Prozesse und Kontexte strategischer räumlicher Planung für Städte und Regionen
  • Metropolenforschung: Fragen der Steuerung und Entwicklung von polyzentralen Ballungsräumen, Metropolitan Governance und stadtregionale Transformationsprozess
  • Stadtumbau: Strategien des Umbaus von Städten und Regionen im demographischen Wandel, Flussumbau und Stadterneuerung, international vergleichende Forschung zu altindustriellen Regionen in Europa, Nordamerika und Ostasien
  • Planungstheorie: Reflektion von Planungspraxis und planungstheoretischen Diskursen, Themenkarrieren in der Planungs­wissenschaft

Mit dieser Ausrichtung passt sich das Fachgebiet in das internationale Forschungsprofil der Fakultät Raumplanung und das Kompetenzfeld Metropolenforschung der Universitätsallianz Ruhr ein. Damit wird eine enge interdisziplinäre Kooperation mit anderen Professuren an der TU Dortmund, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen und außeruniversitäten Forschungsinstituten wie dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) erleichtert und die Vernetzung der planungswissenschaftlichen Forschungsarbeiten mit umwelt-, ingenieur-, wirtschafts- und politikwissenschaftlichen Forschungsinhalten befördert.